... aus Heft 1/2000

Pflanzenportrait: Narzissen als Botschafter des Frühlings

Blüten im Eismantel

Grünes Gesamtkunstwerk

Sonst noch mit Vergnügen gelesen und angeschaut

Pflanzenportrait: Narzissen als Botschafter des Frühlings
("Winter ade, denn jetzt kommt des Lenzens liebstes Kind", 1/2000, S. 32-37)
Der Artikel erzählt einleitend die Herkunft des Namens und schildert anschließend die Klassifikation der Sorten.
Viele im Layout besonders gesetzte Fotos zur Blütenvielfalt signalisieren mit ihrem vorherrschenden Gelb (anfänglich vor blauem Grund) die aufweckende Kraft des Frühlings. Die poetische Ausrichtung des Textes rundet die Gesamtästhetik ab.
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Blüten im Eismantel
("Mit Eis bekämpfen Südtirols Apfelbauern den Frost" - Gefrorene Blüten, 1/2000, S. 6-9)
Was das Auge bisher nur getrennt gesehen hat, Farben des Frühlings und die zauberhafte Durchsichtigkeit winterlicher Eiszapfen, verschmelzen zu geheimnisvollen Bildern. Rosa Knospen, weiße Blüten und grünes Laub des Apfelbaums, eingehüllt in gläsern glitzernder Pracht, eingefangen von der Kamera des Fotografen Udo Bernhart präsentieren sich auf fantastischen Fotos von einmaliger Schönheit. Man muss sie gesehen haben, allein dafür lohnt sich schon Eden 1/2000 zu kaufen. Darüber hinaus berichtet der Beitrag, wie im Südtiroler Vintschgau die größte künstliche Beregnungsanlage Europas durch einen Trick der Natur den blühenden Apfelbäumen über plötzliche Frosteinbrüche hinweghilft.
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Grünes Gesamtkunstwerk
("Das Dessau-Wörlitzer Gartenreich und die Gesellschaft seiner Freunde", 1/2000, S. 10-18)
Die Fotografien schwelgen in einer nuancenreichen Parkanlage, zeigen malerische Durchblicke und verträumte Seeufer - ein begehbares Kunstwerk aus Elementen der Natur. Die überzeugenden Bilder lassen spüren, welche Kraft die Idee hat, dass "Umgebensein von Schönem" die Seele nährt, den Menschen bildet. Der Text schildert, wie der erste Landschaftsgarten in Deutschland 1764 von Fürst Leopold III Friedrich Franz von Anhalt-Dessau angelegt wurde. 1993 erwachte er zu neuem Leben. Er wird - außer durch öffentliche Gelder - auch von einer "Gesellschaft der Freunde des Dessau-Wörlitzer Gartenreichs" mitgetragen. Sie kümmert sich auch um die wertvolle Idee des Landschaftsgartens: Sie vergibt über eine Stiftung Stipendien und unterstützt Veröffentlichungen zur Geschichte der Gartenkunst.
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Sonst noch mit Vergnügen gelesen und angeschaut: Wie ein weiteres Kapitel der Geschichte der naturnahen Gartengestaltung wirkt der Beitrag über den Arts&Crafts-Künstler William Morris, Vorreiter des Jugendstils in England ("Die Natur als Musterbogen"). Text und Bilder regen auch zum Nachdenken über die eigene Haltung zur natürlichen Umwelt an.

Weitere Artikel befassen sich ebenfalls mit eigenwilligen Menschen und ihren Geschichten, die aus ihrer Leidenschaft heraus einen ganz persönlichen Beitrag für Garten-Genießer leisten: Mal geht es um Düfte und Gewürze (Kräuterzauber - Daniel Rühlemanns duftende Spezialgärtnerei), mal um kullinarische florale Kreationen (Restaurant Schiffswinkel), mal um Gärten im exotischen Stil (Yves Saint Laurent). Mal wird das botanisch Besondere in den Vordergrund gestellt (z. B. Kakteen), mal verbindet ein Artikel das Dekorative mit interessantem Hintergrundwissen (z. B. Terrakotta). Ebenfalls auf Wissen zielt die Idee eines Leser-Rätsels (Rate-Garten).

Insgesamt gesehen erfreut das Heft durch schönes Layout, das jedem Beitrag eigens gerecht wird, und einen eher literarischen Textstil.
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