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... aus Heft 3 / Herbst 2000
Kinder der Sonne
Safran
Klostergärten
parc citroen
Die Gartenträume von Belil
Sonst noch mit Vergnügen gelesen und angeschaut |
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Kinder der Sonne
(Zur Geschichte der Dalie, 3/2000, S. 20 ff.) |
Passend zur Jahreszeit wurde die Titelblume ausgewählt und in einem eigenen Artikel vorgestellt. Der Leser erhält nicht nur einen Überblick über die wichtigsten Klassen, er erfährt auch interessantes über die Geschichte: Herkunft und und die Namensgebung. Auch diesmal stehen ganzseitige, farbenprächtige Großaufnahmen im Mittelpunkt der Abbildungen.
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Safran
(Das teuerste Gewürz der Welt, 3/2000, S. 30 ff.) |
Der Autor nimmt uns mit nach Spanien und lässt in Wort und Bild ein Dorf der Safran-Bauern lebendig werden. Vor unseren Augen zeigt sich nicht nur die besondere Krokusart in Großaufnahme, uns wird auch die Geschichte der Pflanze und ihrer kulturhistorischen Bedeutung nahe gebracht.Den Abschluss bildet der Blick in ein Safran-Kochbuch.
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Klostergärten (3/2000
a) "Zu Nutzen und Frommen", S. 96 ff.
b) "Beten und Arbeiten", S. 26 ff.) |
a) Historische Darstellungen zum mittelalterlichen Gartenbau, von schönem Layout in Szene gesetzt, werden von einem Text begleitet, der die Wichtigkeit der Klostergärten, wirtschaftlich, symbolisch und kulturell beschreibt. Der Artikel verleiht heutigem Gärtnern nicht nur eine kultur-historische Dimension, er regt auch an, bei unserer "grünen Arbeit" die Sinn-Dimension nicht zu kurz kommen zu lassen.
b) Als konkretes Beispiel für die Verbundenheit der Benediktiner mit dem Gartenbau dient eine Fotoreportage über das Kloster Marienberg im Vintschgau (Südtirol). Der Artikel veranschaulicht die Gartenarbeit der Mönche auf über 1300 m Höhe: Gärtnern mit schöner Aussicht und zum Nutzen der Gemeinschaft.
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Parc Citroen
(Ein Beispiel gelungener gartenarchitektonischer Bewältigung von Industriebrache, 3/2000, S. 48 ff.) |
Eigentlich gibt es keine größeren Gegensätze als Industriezone und Gartenlandschaft. Doch wenn sich die Zeiten ändern, der Strukturwandel die Stätten der Arbeit in die Knie zwingt, wie in Deutschland am eindruckvollsten im Ruhrgebiet, tut es der Seele gut, wenn Natur und Kunst dort Einzug halten dürfen, wo der Mensch das Gegenteil, nämlich härteste Arbeit hat ertragen müssen. Der Artikel setzt diesen Kontrast allein schon durch das Layout: Über abgeblassten Bildern aus den Anfängen der französischen Autofabrik schildert der Text die interessante Geschichte des Werkes und des großen Geländes bei Paris. Die Fotografien belegen, wie einfallsreich, symbolträchtig und schön, Vergangenheit bewältigt werden kann, zur Freude der Bürger von heute und als Appell zur Nachahmung.
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Die Gartentäume von Belil
(Ein Beispiel französische Gartenkunst im geschichtlichen Wandel, 3/2000, S. 7 ff.) |
Seit 400 Jahren ist die Schloss- und Gartenanlage von Belil in Belgien im Besitz der Prinzen von de Ligne. Der Artikel nimmt die Geschichte des Schlossparks und des Prinzengeschlechts zum Anlass, auf Besonderheiten französchischen Stils und seines Wandels hinzuweisen. Interessant sind die Ausführungen zum gärtnerischen Aufwand für einen prächtigen formalen Garten. Die Fotografien versuchen die herbstliche Stimmung von buntem Laub und traumhaften Spiegelbildern des Schlosses im weiten Wasserbecken einzufangen - zum Herbst als "Verfall der Natur" gesellt sich Geschichte als "Verfall von Form".
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Sonst noch mit Vergnügen gelesen und angeschaut (in 3/2000): |
Weitere Gärten die Fülle, u. a.: Eine südenglische Garten- und Parkanlage im viktorianischen Stil (S. 60 ff.) hat sich die Erhaltung der Gemüsevielfalt durch Pflege alter Sorten zur Aufgabe gemacht. Der Artikel erzählt nebenbei Wissenswertes über die Entwicklung der englischen Gartenkultur. Ein Blick in den Park der Villa Agnelli bei Turin nimmt den Leser mit auf einen Spaziergang (S. 72 ff.). Vor das Auge tritt nicht nur das Ringen um die Schönheiten der Anlage, auch das Ringen der Dynastie um das Wohl des Fiatkonzerns machen den Beitrag spannend. Ein aus vielen Gartenzeitschriften bekanntes Thema "Gartenlaube" wird sehr ansprechend und eigenwillig auf eine eher literarische und ästhetische Art präsentiert (S. 80 ff.): Originelle, historische und moderne Gebäude machen ihre Aufwartung.
Das Thema "Garten und Künstler" wird auch diesmal mehrfach aufgegriffen - von überraschend witzigen Objekten in Wald und Park bis zu den charakteristischen Betonfiguren von Christel Lechner (S. 68 ff.).
Insgesamt gesehen erfreut auch das Herbst-Heft wieder durch schönes Layout, das jedem der abwechslungsreichen Beiträge eigens gerecht wird, und durch einen eher literarischen Textstil. Häufig gibt es zu den Artikeln praktische Informationen, Literaturhinweise und Links für das Internet. |