... aus Heft 1 / Frühling 2001

Das Werk einer Gartenfreundschaft

Gärtnerin aus Leidenschaft

Sissinghurst

Der Homer der Insekten

... zur Gartenkunst und -geschichte

Das Werk einer Gartenfreundschaft
(Über den Garten der Christa von Hantelmann, 1/2001, S. 110 ff.)

Die Herausgeberin der Zeitschrift "Architektur und Wohnen" ist selber eine passionierte Gärtnerin. Der Ästhetik verpflichtet gestaltete sie ihren Garten zusammen mit dem bekannten Kolumnisten Friedolin Wagner. Die Bilder aus dem Garten sprechen von Ruhe und Harmonie. Mehr aber spricht der Text von jenem Erleben der Farben und Formen, das bei der Gestaltung der Rabatten im Mittelpunkt stand. Das Zusammenspiel und der wechselseitige Einfluss der Stauden und Gehölze machen den Reiz der Details und Perspektiven aus. Schade, dass dem Leser nicht mehr davon im Foto geboten wird.
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Gärtnerin aus Leidenschaft
(Gestalten mit P. Hobhouse, 1/2001, S. 104 ff.)

In regelmäßigen Abständen werden wir an die Vorbilder der gegenwärtigen anglizistischen Gartenkultur erinnert. Ihre Standardwerke liegen in Übersetzungen bei den führenden Gartenbuchverlagen vor. Wie schön, immer wieder dem Original zu begegnen – Persönlichkeiten wie Pelnelope Hobhouse strahlen mit Ihren Gartenschöpfungen und ihren Einstellungen zu Pflanzen, Natur und Formenwelt mehr Ästhetik und Überzeugungskraft aus als die xte Kopie für die „Welt der bunten Gartentipps in den Boulevard-Blättern“.
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Sissinghurst (Vitas Reich, 1/2001, S. 74 ff.) Die Privatheit eines Gartenreichs kann den Grad einer Individualität erreichen, der nicht kopierbar ist. Der Artikel erzählt vom Finden und Wiederfinden eigener Familientradition und eigensinnigen Gestaltungswillens, der aus Sissinghurst Castle einen unverwechselbaren, interessanten und anregenden Ort des Lebens und Arbeitens in Wohnräumen und Gartenräumen gemacht hat. Die Bücher der Vita Sackville-West wie alle Veröffentlichungen über sie halten nicht nur die Erinnerungen wach, sie mahnen beim Leser den Mut zur eigenen Ausdruckskraft an.
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Der Homer der Insekten
(Harmas, der Garten von J. H. Fabre, 1/2001, S. 94 ff.)

„Ich erforsche das Leben", setzte Jean-Henry Farbre gegen die Zunft der sezierenden, nur den Tod erforschenden Wissenschaftler Anfang des 20. Jahrhunderts. Der Artikel stellt das Lebenswerk des Insektenbeobachters heraus und berichtet über die gegenwärtigen Veränderungen, die Frankreich in Fabres ehemaligen provençalischem Garten vorhat.
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... zur Gartenkunst und -geschichte
(a - Potsdams Weitblick,
b - Figuren-Erotik,
c - Skulpturen-Exotik,
d - Gemüseanbau-Technik, 1/2001)

(a) Die Bundesgartenschau 2001 verspricht 400 Jahre Gartenkunst in der Potsdamer Landschaft zu überspannen. Die Wiederherstellung alter Anlagen und die Schaffung neuer Erlebniszonen zeigen den Weitblick im doppelten Sinne. Der Artikel ist eine Einladung nach Potsdam, auch per Leserreise in die Wirkungsstätten von Peter Joseph Lenné und Karl Foerster. (b) Gärten als abgeschirmte, private Orte der Begenung mit einer „gezügelten Natur“, die jedoch Düfte, Farben, Blüten und Früchte offen spendete, waren – je nach Klima und Wetter – auch immer Orte der erotischen Anregung des Menschen. Der gemeinsame mythologische Bildungsschatz früherer Gesellschaften erleichterte die figürliche erotische Darstellung. Der interessante Artikel verweist auf ein Buch zur Kulturgeschichte der Liebesgärten. (c) Gartenkunst und Kunst im Garten liegen nah beieinander: Seien es Werke der Moderne in Parks als Empfehlung für Touristen auf Mallorca, farbige blumige Spielereien in der katalanischen Stadt Gerona oder rostige Figürlichkeiten in einem Hinterhofgarten in Bielefeld. Auch Blumen, Blüten und organische Materialien werden selbst zu Skulpturen arrangiert, wenn ein „Floral-Designer“ (Star-Florist) mit ihnen Inszenierungen veranstaltet. (d) Dem scheinbar Nutzlosen, der Kunst, steht der Nutzen z. B. des Gemüsegartens gegenüber. Ein Artikel über den Potager du roi, die Küchengärten Ludwigs XIV, zeigen allerdings, wie kunstvoll Nutung betrieben werden kann.
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